Therapiemüdigkeit? Warum es okay ist, Pausen zu machen – und wie du gestärkt weitermachen kannst

Psychotherapie kann dir helfen, Herausforderungen wie Depressionen, Burn-out, Angsterkrankungen oder Binge Eating zu bewältigen. Aber jeder, der schon einmal in Therapie war, weiß: Es ist kein linearer Weg. Vielmehr verläuft der therapeutische Prozess in Wellen – mit Höhen, Tiefen und manchmal auch einem Plateau, auf dem man sich erstmal einrichten muss.

Was ist Therapiemüdigkeit?

Vielleicht hast du das Gefühl, in deiner Therapie festzustecken oder nicht mehr die gleiche Energie aufzubringen. Das nennt sich Therapiemüdigkeit – und sie tritt häufiger auf, als man denkt. Es ist völlig normal, dass nach intensiven Phasen der Arbeit ein Plateau erreicht wird. Das bedeutet nicht, dass du keinen Fortschritt mehr machst. Vielmehr hast du in solchen Momenten vielleicht gerade etwas Entscheidendes integriert, das Zeit braucht, um sich zu setzen.

Die Phasen einer Therapie: In Wellen voran

Eine Therapie durchläuft in der Regel mehrere Phasen:

  1. Kennenlernphase: Hier lernst du deinen Therapeuten kennen und besprichst, was du verändern möchtest.
  2. Intensive Bearbeitung: In dieser Phase tauchst du tief in deine Themen ein. Das kann emotional herausfordernd sein, bringt aber oft große Fortschritte.
  3. Plateau und Integration: Jetzt geht es darum, das Erarbeitete zu verarbeiten. Manchmal fühlt es sich so an, als ob nichts vorwärtsgeht – dabei geschieht im Hintergrund oft eine Menge.
  4. Abschluss oder Weiterentwicklung: Manche Themen sind abgeschlossen, andere brauchen vielleicht noch eine Fortsetzung. Wichtig ist: Du bestimmst das Tempo.

Pausen und Selbstzahler bei Heilpraktikern für Psychotherapie

Als Selbstzahler bei einem Heilpraktiker für Psychotherapie hast du den Vorteil, das Tempo selbst zu bestimmen. Ein Therapeut gibt dir zwar Empfehlungen, aber letztendlich hörst du auf dein eigenes Gefühl. Du kennst deine Beschwerden am besten. Druck auszuüben, schadet eher, als dass es hilft.

Ich möchte offen und ehrlich sein: Eine Selbstzahler-Therapie ist ja auch mit Kosten verbunden. Es ist vielen einfach nicht möglich, sich jede Woche einen Termin zu buchen. Darum ist es umso wichtiger, die Zeit zwischen den Sitzungen zu nutzen. Ich habe hier ein paar Tipps für dich zusammengestellt, die dir hoffentlich weiterhelfen.

Hilfreiche Tools für die Zeit zwischen den Sitzungen

Wenn du bei mir in Therapie oder Coaching bist, bekommst du hilfreiche Übungen für die Zeit zwischen den Terminen mit nach Hause. Hier verwende ich gerne Meditationen oder mentales Training, die ich selbst aufgenommen habe. Die Übungen helfen, deine Fortschritte zu festigen und dein Nervensystem zu beruhigen. Denke daran: Therapie findet nicht nur in der Praxis statt – die eigentliche Arbeit passiert oft dazwischen, wenn du das Gelernte in deinen Alltag integrierst.

Weitere Tipps für die Therapiepause oder die Zeit zwischen den Sitzungen:

  1. Journaling: Schreib deine Gedanken und Gefühle auf. Journaling kann dir helfen, Klarheit zu gewinnen und festzuhalten, welche Themen dich aktuell beschäftigen. Es ist auch eine Möglichkeit, Erfolge zu reflektieren und Muster zu erkennen, die du vielleicht weiter bearbeiten möchtest.
  2. Bewegung und Natur: Regelmäßige Bewegung, vor allem in der Natur, wirkt nachweislich stimmungsaufhellend. Ein Spaziergang oder Yoga können dabei helfen, den Kopf freizubekommen und dich mit deinem Körper zu verbinden.
  3. Meditation und Achtsamkeit: Nimm dir die Zeit, regelmäßig Achtsamkeitsübungen oder Meditation in deinen Alltag zu integrieren. Sie helfen dir, im Hier und Jetzt zu bleiben und dein Stresslevel zu senken.

Schau auch auf meinem Instagram-Kanal „achtsamewege“ vorbei. Hier teile ich ab und zu kleine Übungen.

Veränderung gehört zum Leben – und Unterstützung auch

Es ist absolut okay, wieder in die Therapie einzusteigen – ohne schlechtes Gewissen und ohne das Gefühl, versagt zu haben. Wir alle befinden uns auf einer einzigartigen Lebensreise, und diese bringt Höhen und Tiefen mit sich. Auch die dunklen Phasen, die uns manchmal herausfordern, führen uns näher zu uns selbst. Da liegt eine Menge Wachstum drin. Das durfte ich bei mir selbst aber auch in meiner Arbeit als Heilpraktikerin für Psychotherapie und Achtsamkeitslehrerin immer wieder erleben.

So wie unser Körper Pflege und Aufmerksamkeit braucht, verdient auch unsere Seele regelmäßige Fürsorge. Sich Unterstützung zu holen, ist ein Zeichen von Stärke, nicht von Schwäche. Es braucht Mut, um Hilfe zu bitten, und genau dieser Mut ist es, der uns weiter voranbringt. Du darfst dir die Zeit nehmen, die du brauchst – und immer wieder den Schritt machen, dich um dein eigenes Wohl zu kümmern.

Gerne begleite ich dich ❤️

👉Nutze auch gerne meinen Online-Selbstlernkurs „Achtsame Wege aus der Grübelschleife“, um selbstwirksam an deinen Themen zu arbeiten und Strategien gegen Grübeleien zu entwickeln. Merke: Grübeln verstärkt die Symptome und kann zu Rückfällen führen.