Wenn Denken keine Lösung bringt.

Stress und Gedankenkreisen – Wenn Denken keine Lösung bringt.

Vielleicht kennst du das auch, dass deine Gedanken immer wieder um die gleichen Dinge kreisen. Oft sind es Sorgen oder eher negative Gedanken, die sich in einer Endlosschleife wiederholen. Typisch für eine Gedankenschleife ist, dass sie nicht zu einer Lösung führt unser Gehirn ist nicht in der Lage, den Gedanken zu Ende zu denken. Wir fühlen uns blockiert, was sehr belastend sein kann. So treten Gedankenkreiseläufe häufig bei Menschen auf, die unter Burn-out, Depressionen, Angst- oder Zwangsstörungen leiden. Auch psychosomatische Erkrankungen oder Schlafstörungen werden durch das Grübeln verstärkt und aufrechterhalten.

Doch wie kommt es eigentlich zu diesen Grübelkarussell?

Stress ist eine der Hauptursachen für Gedankenkreisen. Wenn wir unter Stress stehen, ist unser Nervensystem in Alarmbereitschaft. Unser autonomes Nervensystem bewertet Stress als Gefahr und Bedrohung und will uns handlungsbereit machen. Dies geschieht durch die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin und Cortisol. Diese beeinflussen Atmung, Blutdruck und Herzfrequenz, um die körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Gleichzeitig sinkt die geistige Leistungsfähigkeit. Wir können nicht mehr klar denken und Entscheidungen treffen. Im Kopf herrscht „Blackout“ und dabei ist es völlig egal, ob es sich um eine reale oder mutmaßliche Gefahr handelt. Wenn der Stress nachlässt, sind wir wieder in der Lage, Probleme zu lösen, Emotionen zu regulieren und Entscheidungen zu treffen.

Was geschieht bei chronischem Stress?

Wenn wir unter chronischem Stress stehen, sei es durch Arbeitsdruck, zwischenmenschliche Konflikte, finanzielle Sorgen, gesundheitliche Probleme oder andere Herausforderungen, befindet sich unser Nervensystem in einem dauerhaft aktivierten Zustand. Wir versuchen dann, die Situation mit Hilfe unserer Gedanken zu lösen, scheitern aber weil unser System gerade ganz andere Sorgen hat und ein Notfallprogramm abspult, in dem alles, was nicht gerade überlebensnotwendig ist, eingeschränkt wird. Wir sind weniger freundlich zu unseren Mitmenschen, ungeduldig, reizbar, weniger kreativ, uns fehlt der Weitblick und wir fühlen uns zunehmend erschöpft. Diese Symptome verstärken oft das Gedankenkreisen. Wir denken darüber nach, was mit uns oder anderen nicht stimmt, und es entsteht ein negativer Gedankenkreislauf, der sich selbst verstärkt. Wir geraten in eine berufliche und private Krise und brennen aus.

Was hilft gegen das Gedankenkreisen?

Um das Gedankenkreisen zu reduzieren, ist es wichtig zu lernen, wie man mit Stress umgeht und ihn bewältigt. Entspannungstechniken wie Meditation, Achtsamkeitsübungen, körperliche Aktivität und Selbstmitgefühl können helfen, den Stresspegel zu senken und den Geist zu beruhigen.

Was kann ich als Freund oder Angehöriger tun?

Es liegt in unserer mitfühlenden Natur, dass wir unseren Nächsten helfen wollen. Wenn wir sehen, dass jemand leidet, versuchen wir, sein Leiden zu lindern. Diese großartige Fähigkeit wird Mitgefühl genannt. Es ist wichtig zu verstehen, dass gut gemeinte Ratschläge, Zusicherungen und logische Erklärungen den Betroffenen in den meisten Fällen nicht erreichen, da er aufgrund seines aktivierten Nervensystems nicht in der Lage ist, sie umzusetzen. Hier ist es zunächst wichtig, Sicherheit zu vermitteln und Mitgefühl auszudrücken. Dabei geht es nicht darum, den Verstand zu erreichen, sondern das Herz! Das Gefühl von Verbundenheit und Geborgenheit ist hilfreich, um aus dem Stress herauszukommen.

Man könnte also damit beginnen, das Leiden anzuerkennen und etwas zu sagen wie:  Ja, das ist eine schwierige Situation. Es tut mir leid, dass du dich so fühlst. Du bist nicht allein. Ich bin bei dir. Was würde dir jetzt helfen? Darf ich dich in den Arm nehmen? Berührungen wie eine Umarmung oder Händehalten können helfen, müssen aber erfragt werden!

Das ist hilfreich, weil es unser Bindungssystem anspricht. Wir bekommen eine Dusche unseres Bindungshormons Oxytocin, das den Parasympathikus aktiviert und unser Stresserleben reduziert.

Wann ist professionelle Unterstützung notwendig?

Wenn Grübelschleifen häufiger auftreten und das Leben zunehmend beeinträchtigen, ist professionelle Hilfe gefragt. Es gibt viele hilfreiche Wege aus der Grübelspirale.

In meiner Praxis habe ich mich auf die Therapie stressbedingter Erkrankungen spezialisiert. Ich arbeite mit wirksamen Methoden, die das Nervensystem beruhigen und zu einem achtsamen Umgang mit sich selbst verhelfen. Wenn du möchtest, kannst du gerne einen Termin für ein kostenloses telefonisches Erstgespräch vereinbaren. Außerdem habe ich einen kleinen Online-Kurs (Achtsame Wege aus der Grübelschleife) entwickelt, welcher dir helfen kann neue Denkmuster zu entwickeln.

Ich freue mich auf dich.♥️

Achtsame Wege aus der Grübelschleife- Selbstlernkurs

Wege aus der Grübelschleife- MBCT-8 Wochenkurs

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